Aktualisiert am 13.12.2023
Im Dezember 2023 wurde bekannt, dass das Solarpaket 1 in verschiedene Gesetzespakete aufgespaltet wird. Deshalb haben wir diesen Artikel angepasst. Da sich im Bereich Photovoltaik im Allgemeinen und ganz besonders beim Solarpaket 1 gerade viel tut, aktualisieren wir diesen Artikel regelmäßig. Viel Spaß beim Lesen! Deine Besserwissen-Redaktion
Im Jahr 2024 soll es für Privatpersonen einfacher und günstiger werden, eigenen Solarstrom zu erzeugen. Dafür sorgt das Solarpaket 1 der Bundesregierung, das den Auftakt zur bundesweiten Photovoltaik-Strategie macht. Mit ihm sollen Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen beschleunigt und vereinfacht werden. Im ersten Teil unserer Kolumne „Energie BesserWissen“ nehmen wir das neue Solarpaket 1 einmal genauer unter die Lupe und verraten Dir, wie Du von den neuen Bestimmungen profitieren kannst.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz will, dass in Deutschland mehr Energie aus Photovoltaik gewonnen wird. Deshalb soll es möglichst schnell mehr neue PV-Anlagen geben, darunter auch Balkonkraftwerke, denn: In dem vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf „Solarpaket 1“ geht es auch darum, bisherige Hindernisse abzubauen und den Zugang zu selbst erzeugtem Solarstrom zu erleichtern. Damit reiht sich das Solarpakt I in eine Vielzahl von Maßnahmen ein, die die Gewinnung und Nutzung von Solarenergie fördern sollen. Das Besondere am Solarpaket 1: Dieses Mal profitieren vor allem auch Privatnutzer:innen.
So sollen die so genannten „Steckersolargeräte“ mit Inkrafttreten des Gesetzes deutlich unkomplizierter als bislang installiert werden können. Aber von vorn: Als Steckersolargeräte bezeichnet man kleine PV-Anlagen, vor allem Balkonkraftwerke, die man an die Steckdose in der Wohnung anschließen kann. Bislang war die Stromerzeugung mit solchen PV-Anlagen auf 600 Watt begrenzt. Es waren diverse komplizierte Anmeldungen bei Behörden nötig und meist musste ein teurer digitaler Zähler eingebaut werden.
Das ändert sich jetzt. Mit dem Inkrafttreten des Solarpakets 1 sollst Du Balkonkraftwerke mit einer höheren Leistung in Betrieb nehmen können. Diese Mini-PV-Anlagen kannst Du auch mit älteren, analogen Stromzählern nutzen. Die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt komplett. Du musst Dich nur noch im so genannten Markstammdatenregister der Bundesnetzagentur eintragen.
Das Solarpaket 1 bietet echte Chancen für alle Privatpersonen, die selbst Solarstrom erzeugen wollen:
Einfacher zum eigenen Strom
Mit den neuen Maßnahmen wird der bürokratische Aufwand deutlich geringer, denn die Zahl der nötigen Anmeldungen Deiner Anlage und die Auflagen für das Übermitteln der erforderlichen Daten wird reduziert. Außerdem brauchst Du keine Expert:innen oder Handwerker:innen mehr, um mit der Stromerzeugung loszulegen. Nur bei mehrstöckigen Häusern musst Du die fachgerechte Befestigung Deiner Anlage gewährleisten, damit diese keine Gefahr für andere darstellt.
Auch für Mieter:innen möglich
PV-Strom ist dank des neuen Gesetzes wirklich etwas für alle und nicht mehr nur für Hausbesitzer:innen und Eigentümer:innen. Auch Mieter:innen und sogar Wohngemeinschaften können ihr Leben ganz einfach nachhaltiger machen. Und weil die Bundesregierung ebenfalls Änderungen im Mietrecht auf den Weg gebracht hat, können Vermieter:innen die Installation der Anlagen nach dem Beschluss durch den Bundestag künftig auch nicht mehr untersagen.
Mehr Leistung erlaubt
Mit dem neuen Gesetz sind 800 Watt statt 600 Watt bei einem Balkonkraftwerk erlaubt. Und das macht einen echten Unterschied. Balkonkraftwerke werden Deine Stromrechnung demnächst deutlich senken können. Die höhere Wattzahl wirst Du vor allem im Winter bemerken, wo ein 800-Watt-Modul spürbar mehr Strom erzeugen kann als ein 600-Watt-Modul. Selbst auf einem kleinen Balkon kannst Du diese Module in der Regel problemlos installieren.
Geringere Kosten
Auch die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk sinken dank des Solarpakets. Die Mehrwertsteuer auf PV-Anlagen war zum 1. Januar 2023 bereits entfallen. Nun musst Du auch Deinen Stromzähler nicht mehr austauschen lassen, sondern zahlst nur noch für die Photovoltaik-Module selbst. Dadurch rentiert sich der Kauf noch schneller.
Nachhaltiger leben
Und last but not least: Sonnenstrom ist eine sehr umweltfreundliche Variante des Ökostroms, denn er verursacht nur sehr geringe CO₂-Emissionen. Mit Solarenergie setzt Du also auch in Sachen Nachhaltigkeit auf die richtige Lösung.
Ein Balkonkraftwerk in der Definition des Solarpaket 1 besteht aus einem oder mehreren Solarmodulen und einem sogenannten Wechselrichter, der Gleichspannung in Wechselspannung umwandelt. Nach der Montage oder Aufstellung auf dem Balkon schließt man das Balkonkraftwerk an den Wechselrichter an. Über einen haushaltsüblichen Stecker wird dann die Anlage mit einer Steckdose in der Wohnung oder auf dem Balkon verbunden.
Sobald produzierter Strom in den Stromkreislauf eingespeist wird, nutzen Deine Elektrogeräte ihn vorrangig. Computer, Waschmaschine, Kühlschrank oder Standby-Geräte – hier kannst Du bei Sonnenschein so einiges mit eigenem Strom versorgen. Einen genaueren Überblick über bedienfreundliche Anlagen und Zubehör bekommst Du übrigens auch in unserem Shop.
Derzeit ist nur ein Balkonkraftwerk pro Stromzähler erlaubt. An dieser Regel ändert das Solarpaket 1 übrigens nichts. Es erhöht sich aber die erlaubte Leistung des Wechselrichters von 600 auf 800 Watt. Natürlich kannst Du theoretisch dennoch mehrere Mini-PV-Anlagen aufstellen. Dann würde das vereinfachte Anmeldeverfahren aber nicht mehr für Dich gelten. Du müsstest die Anlage wie eine große Dach-PV-Anlage anmelden und entsprechend auch steuerlich deklarieren.
Wenn Du mehr Strom produzierst, als Du in dem Moment verbrauchen kannst, wird überschüssiger Strom ins Netz gespeist. Dafür erhältst Du bei einem Balkonkraftwerk keine Vergütung. Deshalb ist es sinnvoll, Elektrogeräte dann laufen zu lassen, wenn gerade Strom produziert wird. Die Waschmaschine läuft also am besten tagsüber und nicht am Abend, wenn keine Sonne mehr scheint.
Unabhängig vom Solarpaket 1 gibt es zum Teil Förderpauschalen, die sich für Privatnutzer:innen lohnen können. Pro Anlage können das mehrere Hundert Euro sein. Dazu informierst Du Dich am besten in Deiner Kommune oder Deinem Bundesland, weil es keine bundesweiten Regelungen gibt.
Hast Du auch Lust bekommen, gleich Dein eigenes Balkonkraftwerk aufzustellen? Unser Tipp: Sicher Dir eine Anlage, bevor der Run losgeht – aber warte mit der Installation noch bis zum neuen Jahr, wenn die entsprechenden Regelungen in Kraft getreten sind. Denn auch wenn das Solarpaket 1 demnächst im Bundestag beschlossen wird, musst Du bis dahin noch die alten Regeln einhalten. Sprich: einen digitalen Zähler einbauen lassen und nur bis zu 600 Watt Leistung installieren. Da würdest Du viel Geld und Leistung verschenken. In unserem Shop kannst Du aber jetzt schon die passenden Module auswählen!
Die letzte Frage ist natürlich, woher der Strom kommen soll, den Du nicht selbst produzieren kannst. Darauf kann das Solarpaket 1 keine Antwort geben. Wir aber schon! Denn für ein möglichst nachhaltiges Leben ist es am besten, auch bei zugekauftem Reststrom auf Ökostrom zu setzen. Die gute Nachricht für Dich: Viele Stromverträge können zum Ende eines Jahres gekündigt werden. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt, um nachhaltigen Reststrom zu organisieren. Und klar: Den gibt es auch bei uns. Die Tarife kannst Du Dir gleich hier ansehen.
Wir wünschen Dir für 2024 viel Spaß mit Deinem neuen Balkonkraftwerk. Und vor allem: Viel Sonne!
Autor: Die Yippie-Besserwissen-Redaktion
In unserer neuen Blog-Kolumne „Besserwissen – Energie verstehen“ tauchen unsere Autor:innen tiefer in ein bestimmtes Thema ein, damit Du den Durchblick hast.
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