Aktualisiert am 08.02.2024
Während bei deutschen Fasching-Fans die Vorfreude auf Rosenmontag steigt, fiebert die internationale Sport-Welt nur einem Event entgegen: Der 58. Super Bowl steht vor der Tür. Das heißt, 72.000 Fans im Stadion, vier Stunden pure Unterhaltung, Millionen an den heimischen Bildschirmen. Aber was bedeutet das Großevent eigentlich in Sachen Energieverbrauch?
Kurz gesagt: Der Super Bowl ist das Finale der US-amerikanischen American-Football-Profiliga National Football League (NFL). Seit dem Jahr 1967 findet der Super Bowl regelmäßig, oft am ersten Sonntag im Februar, statt und hat die höchsten Fernseh-Einschaltquoten des Jahres in den USA. Die spektakuläre Halbzeitshow ist einer der Höhepunkte des Spiels. Jedes Jahr treten hier bekannte Weltstars auf. Mittlerweile hat der Tag des Super Bowls in den USA den Status eines inoffiziellen nationalen Feiertages erlangt und wird daher auch als Super Bowl Sunday bezeichnet. Dieses Jahr fällt der Super Bowl Sunday auf den 11. Februar 2024, wo das Ereignis im Allegiant Stadium im US-Bundesstaat Nevada nahe der Glücksspielmetropole Las Vegas stattfindet.
Entsprechend seiner Bedeutung ist der Super Bowl mit gigantischem Konsum verbunden. Die US-Amerikaner:innen verzehren an dem Tag im Schnitt 1,3 Milliarden Chicken Wings, 11 Millionen Pizzen, 14.000 Tonnen Chips und 4.000 Tonnen Popcorn. Tickets fallen entsprechend teuer aus, Wetten werden abgeschlossen und die Platzierung eines 30-Sekunden Werbespots kostet rund 5,6 Millionen Dollar. Doch nicht nur im Stadion sind die Menschen bereit, viel Geld für das Spiel auszugeben. Auch zu Hause scheuen Zuschauer:innen keine Kosten. Insgesamt liegen die geschätzten Stromkosten allein in den USA für Zuschauer:innen des Super Bowls bei rund 2,2 Millionen Euro.
Allein das Stadion macht den Super Bowl zum Megawatt-Event: Es wird geschätzt, dass bei der Veranstaltung rund 50 MWh Strom verbraucht werden. Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 7.300 Haushalten und ist somit gleichzusetzen mit der Versorgung einer kleinen Gemeinde für circa 24 Stunden.
Die Stromkosten der Haushalte in den USA sind während des Super Bowls sehr hoch. Beim letzten Super Bowl sahen sich rund 92 Millionen Menschen in den USA das Spiel im Fernsehen an. Weltweit hat der Super Bowl im Schnitt 800 Millionen Zuschauer:innen, die das Spiel von Zuhause aus mitverfolgen. Davon entfallen rund 2,1 Millionen Zuschauer:innen auf Deutschland. Obwohl es auch hier zu Lande viele Watch-Parties und Public Viewing-Events gibt, dürfte der heimische Super Bowl-Fernsehabend auch in Deutschland für reichlich Stromverbrauch sorgen.
Ganz egal ist der NFL ihr ökologischer Fußabdruck jedoch nicht: Die NFL betreibt seit 1993 das Umweltprogramm NFL Green, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Umweltauswirkungen von Großveranstaltungen der NFL, darunter Super Bowl, Pro Bowl und NFL Draft, zu mindern. Zu den Projekten gehören etwa das Pflanzen von Bäumen, die Schaffung von Gemeinschaftsgärten und die Wiederherstellung von Lebensräumen. Außerdem beinhaltet das Programm die Wiederverwendung und Spende von Materialien sowie die Optimierung von Recycling und Abfallvermeidung in den Austragungsorten.
Glücklicherweise wird einen Tag später oft zumindest persönliche Energien eingespart: Laut Umfragen nehmen sich Millionen Amerikaner am Montag nach dem Super Bowl frei – oder melden sich krank.
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